Del Cielo d'Amor
Le Musiche di Sigismondo d'India
 
Gundula Anders, Sopran
Hille Perl, Viola da gamba, Lirone
Sigrun Richter, Arciliuto, Chitarrone

 
Carpe Diem, 2001, Nr 16259
 
Sigismondo d'India, Nobile Palermitano
 
Über die Lebensumstände Sigismondos d'India (ca. 1582-1629) weiß man wenig. Man darf annehmen, daß er in Neapel aufwuchs und dort auch die ersten Begegnungen mit den Komponisten Süditaliens hatte, so u.a. mit dem Kreis der Musiker um Carlo Gesualdo. Außer der in diesem Zirkel gebräuchlichen Verwendung kühner Harmonik und Melodik könnte auch die sizilianische und neapolitanische Volksmusik stilbildend auf d'India gewirkt haben. 1611-1623 war er in Turin als Maestro di Musica da Camera am Hof Carlo Emanuele I. von Savoyen angestellt.
Nachdem er den Turiner Hof verlassen mußte, pendelte er zwischen dem Hof d'Este in Modena und der Residenz des Kardinals Maurizio in Rom, wo er mehrere geistliche Werke komponierte. Nachweislich hat er sich in Konkurrenz mit Claudio Monteverdi und Domenico Mazzocchi als Komponist für die Feierlichkeiten anläßlich der Hochzeit des Herzogs Odoardo Farnese und der Tochter Cosimo de Medici in Parma beworben.
 
Es wird vermutet, daß d'India 1629 in Modena gestorben ist.
 
Le Musiche
 
1609 schreibt Sigismondo d'India im Vorwort seines ersten Bandes von Sologesängen:
 ...Ich habe mich ausführlichen Studien hingegeben, um herauszufinden, welches die Elementen guten Komponierens für Solostimme seien, unt entdeckte, daß es möglich ist, in der rechten Art und Weise zu komponieren mit ungewöhnlichen Intervallen, und mit größtmöglicher Neuheit der Mittel von einem Akkord zum nächsten zu schreiten, entsprechend den wechselnden Inhalten der Worte; und daß durch diese Mittel die Gesänge größere Wirkung hätten und größere Kraft, die Seele zu rühren, als solche, die in einer Weise mit gewöhnlichen Schritten komponiert würden...
 
Mit diesem künstlerischen Manifest beschreibt er, was seine Kompositionen von vielen Werken seiner Zeitgenossen abhob. Damals wie heute erstaunt die Kühnheit kompositorischen Mittel die von ihm eingesetzt werden, um den Affektgehalte der Worte gerecht zu werden.